HUGO SCHEELE
ein Künstler auf Usedom
Hugo Scheele wurde am 15. Juni 1881 in Arnsberg im Sauerland als Sohn des Rechtsanwalts Carl Scheele und seiner Ehefrau Elisabeth Scheele geb. Seneca geboren. Er besuchte das Gymnasium in Arnsberg und studierte zunächst Humanmedizin in Leipzig. Er brachte es bis zum Physikum und danach bat er seinen Vater, ihn doch als Maler ausbilden zu lassen. Er durfte in Leipzig die Zeichenschule besuchen und musste parallel dazu die Handelshochschule absolvieren, da ihm sein Vater nach seinem Ableben ein größeres Vermögen hinterlassen wollte. Sein Vater war inzwischen von Arnsberg an das Reichsgericht nach Leipzig berufen worden, wo er als Kaiserlicher Geheimer Justizrat 1908 seinen Abschied nahm und nach Königstein im Taunus übersiedelte. Von Leipzig aus ging Hugo Scheele nach Düsseldorf und arbeitet unter Professor Grünwald und Professor Gebhardt. Von dort ging er nach Weimar, wo er Meisterschüler bei Professor Olde, Ludwig von Hoffmann und Professor Thedy war. Am 1. Oktober 1905 lernte er Rosel Müller kennen und verlobte sich am 21. Juli 1906 mit ihr.
Hier noch Angaben zur Familie: Vater Carl Scheele wurde am 13.07.1850 geboren und verstarb am 09.09.1920. Mutter Elisabeth, geb. Seneca, am 04.04.1854 geboren und gestorben am 15.01.1915. Hugo Scheele hatte noch einen Bruder Max und eine Schwester Kete. Hugo Scheeles Großvater war der Geheime Justizrat Eduard Scheele, geb. am 05.02.1815 in Arnsberg, verstorben am 23.08.1902 in Ahaus, der mit Bertha, geb. d´Hauterive, geb. am 21.11.1821, verheiratet war. Der Urgroßvater von Hugo Scheele war Christoph Scheele, geb. am 08.05.1788, der Mühlenbesitzer in Arnsberg und mit Eva Bönner verheiratet war.
Studienreisen führten Hugo Scheele nach Paris und Florenz. Seinen Studienabschluss erlangte er in Paris. Noch vor dem Ersten Weltkrieg malte er in Griechenland. Während des Krieges diente er als Gardefüsilier bei den „Maikäfern“ in Berlin, später als Kurier auf dem Balkan.
1921 heiratete er Rosel Müller. Es waren zunächst gesundheitliche Gründe, die Scheele an die Ostsee zogen. Er fühlte sich jedoch auf der Insel Usedom bald recht heimisch und kaufte 1923, von dem Rest des ihm nach der Inflation verbliebenen Vermögens, in Zempin das Haus BALTICA in der Waldstraße.
Als freischaffender Künstler lebte er vom Verkauf seiner Bilder. Einige wurden von Museen angekauft. Er war Mitglied des Pommerschen Künstlerbundes, der 1916 in Stettin gegründet wurde. Um gemeinsam mit seiner Frau nach dem Zweiten Weltkrieg überleben zu können, malte und zeichnete er kleinere Formate und Ansichtskarten, die sich besser verkaufen ließen. Nach Kriegsende malte er kurze Zeit auf Wunsch der Sowjets Porträts von Soldaten und aktuellen Politikern. Das Malen der Schönheiten der Insel Usedom, Natur und Menschen bei ihrer Arbeit, bildeten seinen Lebensinhalt. Er sandte Arbeiten zur III. Deutschen Kunstausstellung der DDR 1953 in Dresden. Das Gemälde „Landfrau von Usedom“ wurde ausgestellt und angekauft. Leider ist es nicht mehr auffindbar und es existiert auch keine Abbildung. Im Haus BALTICA hatte er auch Ausstellungsräume geschaffen. Er konnte seine Einstellung und sein Lebensbild nicht ändern und passte sich auch nicht an. Seine Frau berichtete von einer Berliner Kunstausstellung, wo er sich äußern sollte, und er soll gesagt haben: „Meine Damen und Herren, diese Malerei hat nichts mit Kunst zu tun und von Politik verstehe ich nichts“ und er verließ den Raum.
Er hat Graphiken, Ölgemälde und Aquarelle, besonders des Lebens, der Landschaft auf der Insel Usedom und deren Geschichte angefertigt - heute ein wertvoller Schatz für die Zempiner Chronik. Mit den „Usedomer“ Künstlern hatte er losen Kontakt, wurde aber in diese Gemeinschaft nicht aufgenommen.
Gern hat er auch gedichtet. Über die geschichtliche Entwicklung, die Pflanzen und Tiere der Insel Usedom stellte er 1936 einen Band mit 10 Linolschnitten zusammen. 2004 konnte der Heimatverein einen Nachdruck dieses Werkes „SINGSCHWAN ÜBER USEDOM“ mit Zustimmung der Nichte von Frau Rosel Scheele, Ursula Bräuer, mit einem Vorwort herausgeben. Seine Lebensweisheit und sein Humor lassen uns oft beim Lesen der Gedichte schmunzeln. So steht uns auch noch ein Tonband mit der Stimme des Dichters zur Verfügung, auf welchem er Teile des unvollendeten Werkes „DER DRAK VON USEDOM“ vorstellt. Dieser Band sollte ebenfalls mit Linolschnitten versehen werden und Sagen und Märchen der Insel Usedom zum Inhalt haben. Dieses Werk erschließt uns des Künstlers reiche Phantasie. Der Heimatverein Zempin e.V. arbeitet daran, dieses unvollendete Werk auf einer DVD festzuhalten und mit Erklärungen und Werken des Künstlers zu ergänzen.
Im Universitätsklinikum Greifswald starb er am 10.September 1960. Beerdigt wurde er in Eisenach in der Familiengrabstätte seiner Frau, unmittelbar neben dem Grabmal für den Niederdeutschen Mundartdichter Fritz Reuter. Bald danach zog seine Frau Rosel nach Münster und verstarb dort im Jahre 1977.
Fast 40 Jahre hat er in Zempin gelebt und in seinem Werk finden wir viele typische Merkmale des kleinen Fischerortes Zempin und auch der Insel Usedom in Wort und Bild wieder. Sein Lebensmotto hat er wohl in seinem Gedicht zur „Krummen Kiefer“ in Zempin festgehalten:
Vom Sturmwind geknickt,
leb ich gebückt –
doch strebend zum Licht
ergeb ich mich nicht.
Der Heimatverein Zempin e.V.
erhielt ein Tonband mit von Hugo Scheele selbst gesprochenen Gedichten und Texten aus dem unvollendeten Werk: "Der Drak von Usedom". Frau Gerda Wilß - eine Schauspielerin, die in Zempin wohnte, sprach die fehlenden Teile und die Erklärungen. Dazu stellten wir Werke von Hugo Scheele thematisch zusammen. Daraus ist eine interessante DVD geworden, die uns die Lebensauffassung von Hugo Scheele und die Liebe zur Insel Usedom näher bringt.
"Der Drak von Usedom" sollte das Gegenstück zum "Singschwan über Usedom" sein. In diesem Werk hat Hugo Scheele die Geschichte und Natur der Insel in Versen und Linolschnitten festgehalten. Der Drak (Drache) sollte die Sagen, Märchen und phantasievollen Dinge der Insel Usedom erklären.
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DVD von Peter Schröder ca. 30 Min. mit der Stimme des Künstlers | | Der DRAK von Usedom unvollendetes Werk mit Werken des Künstlers ISBN 978-3-7450-4361-7 Verlag epubli Einige Seiten ansehen - auf Bild klicken
| | ISBN 978-3-7450-6875-7 Verlag epubli - 25 Personen
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NATUR USEDOM
Gedichte von Hugo SCHEELE
Einige Seiten zum Blättern können Sie auf der Vorschau sehen. Klicken Sie auf das Bild
52 Gedichte über Pflanzen und Tiere mit Werken von Hugo Scheele und Fotos ergänzt sind zu betrachten.
Das Buch können Sie auch direkt bestellen, klicken Sie auf das Bild:
ISBN 978-3-7375-3959-3 Verlag epubli
Ein Künstlerleben auf Usedom
vom Koserower Kunstsalon herausgegeben mit 45 Seiten berichtet das Heft ausführlich über das Werk und das Leben des Künstlers.
Die Sammlung des Heimatvereins Zempin hat viel dazu beigetragen diese interessante Heft zu gestalten.
Das Heft ist über den Heimatverein oder den
Koserowaer Kunstsalon - Ralf Waschkau
zu beziehen.
Die Frau des Malers
Ein Lebensbericht von Rosel Scheele, der Frau des Malers Hugo Scheele
Dieser Lebensweg gibt uns Einblick, wie die Geschichte unseres Landes während zweier Weltkriege in einer der wenigen „gehobenen“ Familie verlaufen ist. Dieser Bericht zeigt uns, wie sich die Finanzkriese in den 20ziger Jahren ausgewirkt hat. In nicht so krassem Ausmaß hat unser Land in den vergangenen Jahren gerade so eine Krise gemeistert, aber auch, da sie aus der Vergangenheit gelernt hat.
Es ist eine Liebesgeschichte, die uns von der Seite der Frau erzählt wird, wie durch religiösen Fanatismus auch junge Menschen zu verzweifelten Taten gedrängt werden. So haben wir vielleicht auch mehr Einblick, wie es anderen Völkern geht, die heute noch mit diesem Problem zu kämpfen haben und wir schauen zurück, dass es noch nicht so lange selbstverständlich ist, wie tolerant doch unsere Gesellschaft geworden ist.
Wie sehr sich Hugo Scheele durch die Umstände mit der Natur befasst hat, zeigen seine Werke, ob Bilder oder Gedichte. Auch wissen wir nicht, wenn er das Geld nicht verloren hätte, ob er nicht nach einiger Zeit die Insel wieder verlassen hätte.
Heute sind wir dankbar, dass er so lange wunderbare Werke schaffen konnte, es ist ein Gewinn für unser Seebad.
A5 - 92 Seiten, viele Bilder - Heimatverein Zempin e.V. ISBN 978-3-7467-2224-5 Verlag epubli 9,50 €
HUGO SCHEELE - aus seinen Werken in Bild und Wort (Gedichte) spricht tiefe innere Verbundenhait mit seiner Wahlheimat USEDOM:
Vorpommersche Landschaftsmalerei und -grafik 1880 - 1950
Ausstellung Kulturhistorisches Museum der Hansestadt Stralsund
01.12.12 - 03.03.13
Zu dieser Ausstellung stellt der Heimatverein Zempin e.V. das Gemälde "Zempiner Wald" von Hugo Scheele zur Verfügung
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Einladung zur Eröffnung
| | Eröffnung 30.11.2012 um 18 Uhr
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Oelgemälde von 1924 - angekauft vom Heimatverein von einer Koserower Familie
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"Zempiner Wald" in der Ausstellung in Stralsund
| | Besucher des Heimatvereins Zempin
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